Vor allem mit dem russischen Überfall auf die Ukraine und den daraus resultierenden Engpässen bei Mineralöl und dessen Derivaten stiegen die Preise über die zwei Euro Marke. Nach dem Tankrabatt der Bundesregierung sanken diese zwar wieder kurzzeitig, inzwischen ist dieser aber ausgelaufen und die Preise sind wieder über die zwei Euro Marke gestiegen. Wie entwickeln sich in der Zukunft also generell die Preise für die Nutzung von Autos?
Während des Lockdowns hat der Kraftstoffpreis einen niedrigen Punkt im Mai 2020 erreicht. Mit einem Durchschnittlichen Preis von unter 1,20 € pro Liter Superbenzin waren die Preise auf einem guten Niveau. Das lag primär daran, dass insgesamt weniger Auto gefahren wurden. Die Nachfrage nach Benzin war damit äußerst gering und am Markt gab es einen Überschuss an Kraftstoff. Mit dem Auflösen der Lockdown Maßnahmen stiegen die Preise dann auf ein vorläufiges Hoch von 1,70 € und mit dem russischen Angriff auf 2,15 € pro Liter im März 2022. Auch in Zukunft werden die Kraftstoffpreise auf einem hohen Niveau bleiben, da der Verbrenner als Auslaufmodell deklariert wurde. Der Kraftstoffverbrauch sollte daher möglichst minimiert werden. Aber auch die Strompreise sind massiv angestiegen und damit auch die Kosten, um ein Elektroauto zu laden. Im direkten Vergleich fallen die Kosten pro gefahrenen Kilometer aber deutlich unter den Preisen von fossilen Kraftstoffen aus.
Die internationalen Krisen auf der Welt beeinflussen auch unsere Lieferketten stark. So haben die Autozulieferer immer größere Probleme, an Vorprodukte und Ressourcen zu kommen. Der große Chipmangel, die Sperrung von Häfen in China durch deren strenge Coronamaßnahmen und zuletzt auch der russische Überfall, gefährden die vulnerablen Lieferketten. Mit gleichzeitig hoher Inflationsrate steigen nun die Preise für Neuwagen stark an und die Wartezeiten werden immer länger. Vor allem die Nachfrage nach Elektroautos und Hybridfahrzeugen steigt mit den Kraftstoffpreisen, was zu zusätzlichen Lieferkettenproblemen in diesem Bereich führt.
Neben den Preisen für Kraftstoff, Instandhaltung und Neuwagen, steigen auch die Kosten für die Autoversicherungen.
Teilweise stiegen die Preise um bis zu 8,5 % mehr als im Vorjahresmonat. Das liegt hauptsächlich an vielen Schäden durch die Unwetter im Jahr 2021, aber auch wieder steigenden Unfallzahlen. Gerade im Vergleich zum Jahr 2021, in dem auch der Lockdown war und signifikant weniger Auto gefahren wurde, stiegen die Unfallzahlen rasant an. Gleichzeitig kosten Ersatzteile und Dienstleistungen in Werkstätten, wegen Lieferkettenschwierigkeiten und Personalmangel im Schnitt wesentlich mehr als in den Vorjahren.
Mit den allgemeinen Verteuerungen im Fahrzeugsektor werden Car-Sharing-Modelle immer attraktiver. Vor allem in den großen Städten, in dem der Verkehrsfluss häufig weniger flüssig ist, ein attraktives ÖPNV-Netz aufgebaut ist und Parkplätze selten, sind Car-Sharing-Angebote und andere Modelle gefragt wie nie.
Mit dem Auto-Abo gibt es ein neues Modell, einen festen Betrag im Monat zu zahlen und das Kfz ohne Werkstattkosten, Versicherungen oder Ähnliches zu nutzen. Die Vorteile sind wesentlich kürzer ausfallende Vertragslaufzeiten, im direkten Vergleich zu Leasingverträgen und die Unabhängigkeit von steigenden Werkstattpreisen und Versicherungen. Nur die Kosten für Kraftstoff und eventuell der Waschanlage werden getragen. Im privaten Bereich haben Autos aus diesem Modell einen sehr geringen Anteil von 0,2 Prozent der zugelassenen Pkw. Für Firmen werden diese aber immer interessanter, um ihre Fahrzeugflotte zu bedienen.
Das Car-Sharing Modell ist dagegen etabliert und wird gut angenommen. Die Nutzungszahlen steigen in diesem Bereich mit jedem Jahr stark an. Gerade wenn man das Auto nur selten benutzt, macht ein solches Angebot definitiv Sinn und es lassen sich große Kosten sparen. Zum Vorjahr ist die Car-Sharing-Flotte um 15 Prozent gestiegen und auch die Kundenzahlen stiegen um 18 Prozent zum Vorjahresmonat.
Beim Car-Sharing teilen sich verschiedene Personen das gleiche Auto, wodurch die reine Standzeit des Kfz massiv verringert wird. Im Schnitt wird ein privates Auto nur sehr wenig am Tag bewegt und steht die restliche Zeit nur nutzlos herum. Finanziell macht ein Car-Sharing Modell aber nur dann Sinn, wenn man unter 10.000 Kilometer pro Jahr fährt.
Die Kosten für das private Auto werden immer weiter steigen. Vor allem durch die steigenden Kraftstoffpreise, Inflation und der Versicherung wird das Auto immer teurer. Die Attraktivität von wartungsärmeren Elektroautos, bei geringeren Kraftstoffpreisen, steigt damit massiv an. Aber auch mit besseren Angeboten im ÖPNV kann die Attraktivität für das private Auto sinken. Daher wird nun immer häufiger auf Car-Sharing-Modelle und Auto-Abos zurückgegriffen. Gerade in der Zukunft wird diesen Modellen ein großes Wachstum prognostiziert.