Widerstandskamp der Weißen Rose: 81. Todestag von Sophie Scholl

Zeit des Erinnerns

Es war ein schreckliches Unrechtsurteil: Am 22. Februar 1943 (heute vor 81 Jahren) verurteilte der Volksgerichtshof unter Vorsitz des sogenannten Blutrichters Roland Freisler die Geschwister Hans und Sophie Scholl gemeinsam mit Christoph Probst zum Tod durch das Fallbeil. Die Exekution fand noch am gleichen Tag statt.

Es war ein schreckliches Unrechtsurteil: Am 22. Februar 1943 (heute vor 81 Jahren) verurteilte der Volksgerichtshof unter Vorsitz des sogenannten Blutrichters Roland Freisler die Geschwister Hans und Sophie Scholl gemeinsam mit Christoph Probst zum Tod durch das Fallbeil. Die Exekution fand noch am gleichen Tag statt.

Bayerns Justizminister Georg Eisenreich zum Jahrestag: „Das Schicksal der mutigen Widerstandskämpfer der Weißen Rose erinnert uns daran, dass Staat und Gesellschaft sich konsequent gegen Hass, Ausgrenzung und antidemokratisches Denken wehren müssen. Deshalb müssen wir die Erinnerung an die Opfer des verbrecherischen Nazi-Unrechtsstaats wachhalten. Die Widerstandskämpfer sind ein Vorbild für uns alle.“

81. Todestag von Hans und Sophie Scholl

Mit zahlreichen Veranstaltungen und Maßnahmen setzt sich die Justiz dafür ein, das Bewusstsein für das NS-Unrecht zu schärfen. Im April vergangenen Jahres eröffnete Minister Eisenreich die neu konzipierte Ausstellung zu den Weiße-Rose-Prozessen im Münchner Justizpalast.

Die Dauerausstellung trägt den Titel „Willkür im Namen des Deutschen Volkes“ und führt die Zerstörung des Rechtsstaats durch die Nationalsozialisten plastisch an einem Originalschauplatz vor Augen. Im heutigen Saal 253 fand im April 1943 ein zweiter Schauprozess gegen 14 Mitglieder der Weißen Rose statt, der mit dem Todesurteil für Alexander Schmorell, Willi Graf und Prof. Dr. Kurt Huber endete.

Eisenreich: „Mehr als 2.500 Menschen haben die Ausstellung bereits gesehen. Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, aber auch viele Schülerinnen und Schüler. Die Ausstellung zeigt uns wichtige Lehren für die Gegenwart auf und erklärt insbesondere, wie die menschenverachtende NS-Diktatur den Rechtsstaat mit perfider Präzision ausgehöhlt und zu einem Instrument zur Ausschaltung politischer Gegner gemacht hat. Diese Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus ist in diesen Tagen bedeutsamer denn je. Deshalb freue ich mich sehr, dass unsere Ausstellung auf so großes Interesse stößt.“

Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 9.00 bis 15.00 Uhr, freitags von 9.00 bis 14.00 Uhr für alle Besucherinnen und Besucher geöffnet.

Die Scholls und Ulm

Die Geschichte der Geschwister Scholl führt auch nach Ulm, wo sie ihre Jugendjahre erlebt hatten. Nach Ende der NS-Zeit wurde ihr Vater Robert Scholl erster Nachkriegs-Oberbürgermeister der Stadt.

In Ulm erinnern u.A. eine Gedenkstätte in der Volkshochschule, eine Gedenkstele auf dem Münsterplatz und Büsten der Geschwister Hans und Sophie Scholl im Stadthaus an die jungen Widerstandskämpfer. Nach ihnen und ihrem Vater sind auch Plätze in der Stadt benannt worden. Außerdem gibt es in Ulm das Hans und Sophie Scholl-Gymnasium. Eine Übersicht zu Orten der Erinnerung an die Geschwister Scholl in Ulm findet sich hier.

„So ein herrlicher Tag, und ich soll gehen. Aber was liegt an unserem Leben, wenn wir es damit schaffen, Tausende von Menschen aufzurütteln und wachzurütteln.“ – das soll Sophie Scholl vor ihrer Hinrichtung gesagt haben. Sie wurde nur 21 Jahre alt.

Das könnte Dich auch interessieren

26.09.2024 Blaustein: Vortragsreihe zum 80. Todestag von Erwin Rommel Anlässlich seines Todestages werden Vorträge veranstaltet, um eine kritische Auseinandersetzung mit Erwin Rommel zu ermöglichen. 02.07.2024 Internationales Donaufest Ulm/Neu-Ulm: am Freitag geht's los! Alle zwei Jahre lädt das Donaubüro Ulm/Neu-Ulm zum Internationalen Donaufest in die Doppelstadt ein. Vom 5. bis 14. Juli 2024 ist es wieder soweit! Was ist das Internationale Donaufest eigentlich? Beim Internationalen Donaufest werden die Städte und Länder entlang der Donau in Ulm und Neu-Ulm vereint – zu einem sommerlichen Festival der Begegnungen mit rund 01.07.2024 CSD Ulm Neu-Ulm 2024 soll „größer und bunter“ werden Am 14. September soll der „größte und bunteste CSD“ für Ulm und Neu-Ulm über die Bühne gehen. Bei dem Demonstrations- und Aktionstag stehen wieder die Rechte der queeren Community im Fokus. 18.06.2024 Ikone der Ulmer Friedensbewegung: Bruni Düllmann im Alter von 81 Jahren verstorben Sie war eine Ikone der Ulmer Friedensbewegung, Mit-Organisatorin der historischen Menschenkette von Stuttgart nach Neu-Ulm (1983), Trägerin des „Ulmer Bandes“ (2006) und des „Ulmer Friedenspreises“ (2014). Am 9. Juni 2024 ist Bruni Düllmann im Alter von 81 Jahren verstorben. Seit über 40 Jahren setzte sich sich vehement aber charmant für eine bessere Welt ein, ihr