Wie ein Kahlschlag Schmetterlinge fördern soll

Neues Projekt bei Schelklingen

Wer im Wald auf der Ulmer Alb spazieren geht, könnte sich über kahle Flächen wundern. Doch die sind Absicht. Ein Projekt soll bedrohte Schmetterlingsarten fördern und nebenbei den Wald klimastabil machen.

Um gefährdete Schmetterlinge zu fördern, werden im Forstbezirk Ulmer Alb jetzt Kahlhieb-Flächen angelegt. Die Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg hat dafür ein Konzept im Revier Ingstetten bei Schelklingen (Alb-Donau-Kreis) erarbeitet. Ganz nebenbei solle dadurch auch der Umbau zum klimastabilen Wald gelingen, sagte der stellvertretende Leiter des Forstbezirks, Daniel Nägele.

Wie Heiko Hinneberg von der Hochschule erklärte, gehe es bei dem Projekt vor allem um die Förderung des Blauschwarzen Eisvogels. «Den gibt es in Deutschland nur noch auf der Schwäbischen Alb», sagte der Geoökologe. Speziell auf ihn und das Platterbsen-Widderchen sei das Schutzkonzept ausgelegt. Aber weit mehr Arten profitieren dem Experten zufolge davon. Darunter etwa der bedrohte Silberfleck-Perlmuttfalter, aber auch Reptilien und andere Insekten.

Gewählt würden Flächen, auf denen bislang überwiegend Fichten gewachsen seien, die hätten es mit dem Klimawandel schwer, erklärte Nägele. Wenn die Bäume gefällt wurden, wachsen auf der Fläche vor allem Pflanzen, die die bedrohten Schmetterlinge zur Eiablage brauchen. Zwei bis drei Jahre werde das Areal mager gehalten, bis ein Mischwald nachwachsen dürfe. Dann werde die nächste Fläche geräumt. Sie darf nicht weit von der vorherigen entfernt sein, so dass die Schmetterlinge dorthin umsiedeln können.

Angelegt ist das Projekt für zehn Jahre. Der Förster rechnet mit jährlichen Kosten von rund 10 000 Euro dafür.

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