Vom fossilen Brennstoff zu Wasserstoff: Wird Wasserstoff die Welt verändern? Wird er der universale Treibstoff der Zukunft?
Im Juni 2020 beschließt der Deutsche Bundestag eine nationale Wasserstoffstrategie. Dabei werden 9 Milliarden Euro investiert um Wasserstoff als nachhaltige Energie der Zukunft zu etablieren. Deutschland will an dieser Stelle die weltweite Nummer 1 werden. Im Juli 2020 zieht die EU nach und verabschiedet eine europäische Wasserstoffstrategie zur Beschleunigung der Energiewende.
Es gibt schon Wasserstoffauftos in Deutschland, z.B. von BMW, die sind aber noch nicht in Serie gegangen. Die Vorstände deutscher Konzerne sind dabei noch zurückhaltend, weil ein langer Atem nötig ist, bis das Ganze rentabel werden kann. 800 Wasserstoffautos sind aktuell in Deutschland unterwegs.
Der Wasserstoff wird in einem Tank gespeichert und durch eine Brennstoffzelle in Strom verwandelt. Es gibt neben Autos und LKW auch Flugzeuge und Schiffe. Hunday hat schon vor zehn Jahren mit der der Produktion begonnen. Wasserstoff-LKW auf europäischen Straßen stammen deshalb bisher aus Korea.
Wasserstoff wird meist aus Erdgas gewonnen, z.B. von Gasprom. In Marokko und Ukraine soll Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gewonnen werden: Aus Wind- und Solarenergie wird Strom erzeugt, der in Elektrolyse-Anlagen gespeichert wird. Thyssen Krupp und Siemens sind Marktführer bei der Konstruktion von Anlagen in denen durch Zufuhr von Strom aus Wasser dann Wasser – und Sauerstoff entsteht. Der Wasserstoff kommt anschließend nach Europa.
Aktuell arbeitet zum Beispiel der Iveco Geschäftsführer Gerrit Marx mit der US Firma Nikola an einem Wasserstoff LKW. Damit ist der Ulmer Wasserstoff-LKW im Wettbewerb gegen den Tesla Batterie-Elekro-Truck. Der Heidenheimer Technologiekonzern Voith setzt jetzt auf Wasserstofftechnologie und morgen wird am Stuttgarter Flughafen der nur von Wasserstoff und Brennstoffzellen angetriebene Flieger HY4 vorgestellt.
Umdenken ist also angesagt. Wasserstoff hat das Zeug die Welt zu verändern.