Wie geht es der Wirtschaft im Raum Neu-Ulm in der Corona-Krise? – Darüber hat die IHK Schwaben informiert.
Um in der Corona-Krise überleben zu können, brauchen die Unternehmen Planbarkeit und wirtschaftlichen Freiraum. Das sagt Gerd Stiefel der Regionalgeschäftsführer der IHK Schwaben in Neu-Ulm. Er bewertet die wirtschaftliche Lage im Raum Neu-Ulm als ernst, aber nicht hoffnungslos: „Nach dem ersten Lockdown hat sich diese Region weit überdurchschnittlich schnell wieder erholt. Jetzt geht es halt in den zweiten Lockdown. Manche Branchen sind extrem betroffen: Gastronomie zu – das zieht auch den Einzelhandel mit runter, denn ein Einkaufserlebnis ohne Gastronomie ist nicht vorstellbar – und der Rest wird sich auch durchkämpfen müssen.“
Den Mitarbeiter setzt in den Betrieben vor allem die allgemeine Verunsicherung zu. Am stärksten bedrücke die Unternehmen, welche Maßnahmen noch kommen. Es gäbe eine große Unsicherheit darüber, ob die Firma durch das Gesundheitsamt zugemacht würde, Mitarbeiter hätten Angst, das Virus reinzutragen und schuld zu sein, so Stiefel: „Diese Unsicherheit, wie sich die Behörden gegenüber Infizierten und Unternehmen mit höheren Infektions-Zahlen verhalten, die plagt und macht unruhig.“
Der Regionalchef blickt dennoch optimistisch in die Zukunft. Er trotzt der Krise auch Positives ab: Die Wirtschaft hätte auch die Chance neue Wege zu gehen, die man noch vor zwei Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Jeder sei bereit für Veränderungen. Man solle die Chance für neues nutzen und nicht wieder in alte Muster zurückfallen.
Langfristig gehört die die Region Bayerisch-Schwaben zu den großen Gewinnern. Die Wirtschaft werde sich wieder erholen, man habe gute Hochschulen und Ausbildungsstetten. Laut einer aktuellen Schätzung des Prognos-Instituts legt Neu-Ulm in den nächsten zehn Jahren um bis zu 28% zu. Zum Wirtschaftsstandort Neu-Ulm gehören fast 12.000 Unternehmen mit rund 67.000 Mitarbeitern.