Zwei Freisprüche und Haftstrafe in Doppelmord-Prozess gefordert

Doppelmord in Altenstadt

Ein Ehepaar steht in Memmingen wegen des Vorwurfs eines Doppelmordes vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft und die Verteidiger bewerten das Geschehen unterschiedlich.

Im Prozess um die Gewalttat an einem Paar aus Altenstadt im Landkreis Neu-Ulm haben die Verteidiger für zwei Angeklagte Freisprüche verlangt.

Im Fall eines 38 Jahre alten Angeklagten hat die Verteidigung am Dienstag vor dem Landgericht Memmingen nach Angaben eines Gerichtssprechers zwölf Jahre Haft wegen Totschlags und Körperverletzung mit Todesfolge gefordert. Der Mann hatte die Tötung seines Vaters und der Partnerin des Vaters in dem Verfahren eingeräumt.

Bereits am vorangegangenen Prozesstag hatte die Staatsanwaltschaft für den 38-Jährigen und dessen 33 Jahre alte Ehefrau jeweils lebenslange Gefängnisstrafen wegen Mordes verlangt. Für einen Freund des Ehepaares, der beide bei der Begehung der Bluttat unterstützt haben soll, verlangte der Staatsanwalt wegen Beihilfe knapp vier Jahre Haft. Das Urteil soll am Donnerstagnachmittag verkündet werden.

Die Eheleute sollen gemeinschaftlich die 55 Jahre alte Freundin des Vaters erstochen und den 70-Jährigen erstickt haben. Nachdem die Angeklagten in dem Verfahren zunächst geschwiegen haben, hatte der Sohn die Tötung seiner Angehörigen später eingeräumt. Seine Ehefrau habe währenddessen aber vor dem Haus gewartet, erklärte er.

Der 33 Jahre alte Freund des Paares aus Albstadt in Baden-Württemberg (Zollernalbkreis) soll dem angeklagten Ehepaar ein falsches Alibi verschafft und während der Tat auf deren Kind aufgepasst haben. Die Anwälte des Mitangeklagten und der beschuldigten Ehefrau sahen keinen Nachweis für die Beteiligung ihrer Mandanten an der Gewalttat und beantragten entsprechend Freisprüche.

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