Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland − eine Abstimmung mit den Füßen

Seit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) im Juli 2021 haben Online Casinos mit deutscher Spiellizenz massiv an Popularität eingebüßt. So kamen deutsche Anbieter von virtuellen Automatenspielen und Online-Poker im darauffolgenden Jahr 2022 nur auf einen Bruttospielertrag von 100 Millionen Euro, was einem Marktanteil von lediglich 0,4 Prozent am deutschen Glücksspielmarkt entspricht. Nicht besser ist die Situation für deutsche Sportwettenanbieter, die von deutschen Spielern nur zu einem Prozent genutzt wurden, sodass ausländische Anbieter von Sportwetten den deutschen Markt mit einem Anteil von 99 Prozent dominieren.
Was sind die Gründe für den Popularitätsverlust?
Eine Spiellizenz aus Deutschland scheint damit eher ein Makel zu sein als eine Empfehlung. Doch warum ist das so? Weshalb scheint eine deutsche Spiellizenz für ambitionierte Glücksspieler ein rotes Tuch zu sein? Wir werden uns mit den Gründen für den schlechten Ruf auseinandersetzen, den eine Spiellizenz aus Deutschland für ein Online Casino hat.
Spieler, die nach einer Alternative zu Online Casinos mit deutscher Glücksspiellizenz suchen, finden in diesem Artikel die nötigen Hintergrundinformationen: https://curacaoonlinecasinos.de/. Wer auf ein ausländisches Online Casino ausweichen möchte, kann dies rechtlich mit dem EU-Freizügigkeitsrecht begründen, das EU-Bürgern legale Dienstleistungen erlaubt, die in einem Mitgliedsland angeboten werden.
Kahlschlag beim Spielangebot
Vor der Einführung des Glücksspielstaatsvertrags hatten Glücksspieler klare Vorstellungen vom Spielangebot attraktiver Spieltempel. So erwarteten sie neben zahlreichen kreativ aufgemachten Spielautomaten die beliebten Tischspiele Poker, Roulette, Blackjack und Baccarat inklusive ihrer vielfältigen Varianten. Doch durch den Glücksspielstaatsvertrag hat der Gesetzgeber einen ungewöhnlichen Weg einzuschlagen, den Spielerschutz unter anderem durch einen bewusst herbeigeführten Attraktivitätsverlust der Online Casinos zu gewährleisten.
Vor allem Glücksspiele, die sich im Eiltempo absolvieren lassen, waren dem Gesetzgeber aufgrund der Menge der zirkulierenden Einsätze ein Dorn im Auge. Deshalb wurden schnelle Brettspiele wie Blackjack, Roulette und Baccarat aus den Online Casinos mit deutscher Spiellizenz gestrichen. Neben den Kartenspielen traf es beliebte Würfelspiele wie Craps, Sic Bo, Hazard, Kniffel (Yahtzee), Banka Francesca, Klondike und Chuck-A-Luck. Poker ist nur noch in bestimmten Varianten im Online Casino erlaubt.
Automatenspiele dürfen wiederum keinen progressiven Jackpot enthalten und in Sportwetten wurden sämtliche Live- und Ereigniswetten untersagt, obwohl diese Wetten vor der Implementierung des GlüStV am beliebtesten waren. Mit dem Verbot der Verwendung von Live Dealer Spielen, die aufgrund ihrer immersiven Erlebnisse auf eine starke Resonanz stoßen, wurden Spieltempel mit deutscher Spiellizenz von der modernen VR-Entwicklung in Online Casinos ausgeschlossen.
Harte Einschnitte für Highroller
Vielspieler in Online Casinos, in der Szene als Highroller bekannt, gehören zur Hauptzielgruppe der Gesetzgeber. Entsprechend hart fielen die Reglementierungen aus, denen sie durch das Gesetzeswerk unterworfen wurden. So wurde ein Höchsteinsatzlimit von monatlich 1.000 Euro verhängt. Allerdings können Vielspieler einen Antrag auf Erweiterung der Obergrenze bei ihrem Glücksspielanbieter stellen, der daraufhin ihre finanzielle Situation prüft und untersucht, ob beim Antragsteller ein problematisches Spielverhalten vorliegt.
Eine andere Maßnahme gegen Vielspielerei ist das Verbot, mehrere Spiele in einem Spieltempel gleichzeitig oder mehrere Online Casinos parallel aufzusuchen. Damit darf immer nur an einem Spiel gespielt werden; Ausnahmen betreffen einige Pokervarianten. Weiterhin dürfen Spiele am Geldautomaten pro Spin nicht mehr als einen Euro kosten, die Funktion Auto-Spin darf nicht eingeschaltet sein und nach jedem Dreh muss eine Pause von fünf Sekunden eingelegt werden.
Dauerhafte Überwachung
Um die Einhaltung dieser Regeln zu gewährleisten, müssen Online Casinos für den Erhalt der deutschen Spiellizenz an eine Spielersperrdatei (OASIS = Onlineabfrage Spielerschutz) angeschlossen sein. Eine Registrierung ist für alle Spieler Pflicht und mit einem Identitätsnachweis verbunden. Fortan wird ihr Spielverhalten in jedem Online Casino mit deutscher Spiellizenz aufgezeichnet und das System schlägt bei Anzeichen eines problematischen Spielverhaltens mithilfe intelligenter Algorithmen Alarm. Wird ein Spieler in einem Online Casino mit deutscher Spiellizenz gesperrt, so gilt der Ausschluss übergreifend in jedem Spieltempel.
Hohe Glücksspielsteuer
Dass der Staat am regulierten Glücksspiel mitverdienen möchte, ist beileibe nicht ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist vielmehr die Höhe der Glücksspielsteuer seit Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags. Experten haben nachgerechnet, dass diese bei einer Höhe von 5,3 Prozent rund dreimal höher als im internationalen Vergleich ist. Damit ist in deutschen Online Casinos nicht nur das Spielangebot eingeschränkt, sondern auch die Auszahlungsquote, die Glücksspieler gern casinoübergreifend miteinander vergleichen, um mit einer gewissen statistischen Aussicht ihr Glück zu versuchen.