Wer das Handzeichen genau erfunden hat, ist leider nicht bekannt. Sicher ist aber, dass die im Fachjargon auch „Effenberger“ genannte Geste auf die antiken Römer zurückgeht. Dort war der Mittelfinger als „digitus impudicus“, also als „unverschämter Finger“, bekannt. Das liegt daran, dass es von weitem – wenn man den Mittelfinger ausstreckt und die anderen vier Finger einklappt – aussieht wie… genau. Bei den Römern hatte der Finger übrigens auch schon eine ganz klar sexuelle Bedeutung, einfach weil er wie ein Pullermann aussieht. Die Gladiatoren haben die Geste sogar im Kampf eingesetzt, wenn sie einen Gegner mit dem Schwert niedergestreckt haben, um ihn zusätzlich noch zu erniedrigen.
Der Stinkefinger heißt übrigens hauptsächlich bei uns Deutschen „Stinkefinger“. Der Grund: Aus irgendeinem Grund haben wir eine unglaubliche Freude daran, uns mit braunen, stinkigen Begriffen zu beschimpfen und zu fluchen. Und weil der ausgestreckte Mittelfinger ja auch eine Beleidigung ist, ist es nur konsequent, dass er bei uns eben „Stinkefinger“ heißt.