Die Öchsle-Museumsbahn hat in Warthausen jetzt eine neue Wagenhalle.
Sie wurde am vergangenen Freitag (2.7.21) in Anwesenheit des CDU-Bundestagsabgeordneten Josef Rief und von Landrat Heiko Schmid offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Die Halle wurde in einer Bauzeit von rund vier Monaten erstellt und kostete mit rund 1,1 Millionen Euro deutlich mehr als zu Beginn der Planungen vor fünf Jahren, als man noch von rund 800.000 Euro Gesamtkosten ausging. Allerdings übernahm der Bund davon knapp 400.000 Euro.
Halle lohnt sich
Michael Schieble, Aufsichtsratsvorsitzender der Öchsle-Bahn-AG, betonte wohl auch wegen der gestiegenen Kosten, dass sich die Halle trotzdem lohne, weil sie künftig 15 Waggons des Öchsle Schutz biete vor Wind und Wetter. Insgesamt bietet die Halle sogar Platz für 30 Waggons. Denn so spare man etwa 60.000 Euro an Instandsetzungskosten pro Jahr.
„Die Wagenhalle rechne sich also ganz gut, aber ohne die Bundeszuschüsse wäre das Projekt womöglich sogar gescheitert“, erklärte Schieble.
Zudem hätte es vor dem Bau deutliche Auflagen der Deutsche Bahn AG, dessen Gleise der Strecke Ulm-Biberach unmittelbar an der Halle vorbeiführten sowie des Naturschutzes gegeben. „Wir haben sogar Eidechsen umsetzen müssen, um dem Artenschutz Rechnung zu tragen.
“ Zudem wurden Bäume auf dem Gelände gepflanzt und das Hallendach wurde so ausgelegt, dass jederzeit eine Photovoltaikanlage installiert werden könne.
Hervorragende Zusammenarbeit
Biberachs Landrat Heiko Schmid betonte in seiner kurzen Ansprache die hervorragende Zusammenarbeitet der drei Ebenen des Öchsle, der AG, der Betriebsgesellschaft und des Schmalspurvereins. „Gerade bei diesem Projekt zeigte sich wieder einmal die große Harmonie beim Öchsle“ Aber auch Schmid wies daraufhin, dass bei allem örtlichem Engagement, die Halle ohne Bundeszuschüsse kaum oder nur sehr zögerlich gestemmt werden hätte können.
„Mein besondere Dank gilt deshalb unseren beiden Abgeordneten Rief und Gerster, die sich im Haushaltsausschuss des Bundestags für das Projekt stark gemacht haben.“
Mit diesen Fördermitteln sei wieder Dampf in das Projekt gekommen. Für den anwesenden Josef Rief hatte der Landrat dann auch eine Öchsle-Aktie parat, die er aber bei Gelegenheit auch Martin Gerster zukommen lassen werde. „Meine allererste Aktie“, sagte Rief und stellte fest, dass der er damit jetzt einer von den Aktionären sei, die in insgesamt 14 Ländern der Welt vertreten sind.
Der Abgeordnete betonte, dass das Öchsle eines der wichtigsten historischen Kulturgüter in Oberschwaben sei und man auch somit die Ausschussmitglieder in Berlin von der Notwendigkeit eines Zuschusses überzeugen konnte.
Das Öchsle war am vergangenen Samstag mit großem Publikumserfolg mit zweimonatiger Verspätung wegen der Corona-Pandemie in die diesjährige Saison gestartet.
Info
Das Öchsle fährt ab 3. Juli bis Mitte Oktober an jedem Sonntag sowie jeden ersten Samstag im Monat ab Warthausen um 10.30 und 14.45 Uhr, ab Ochsenhausen um 12 und 16.15 Uhr. Zusätzlich verkehrt der Zug auch donnerstags.
Reservierungen sind obligatorisch unter Beachtung der Drei-G-Regel bei der Tourist Information der Stadt Ochsenhausen unter Telefon 07352/922026. Informationen gibt es auch hier.