Die Bluttat in Rot am See hat im Januar bundesweit für Entsetzen gesorgt. Vor dem Landgericht Ellwangen beginnt heute der Prozess gegen den mutmaßlichen Mörder.
Der 26-jährige Adrian S. soll bei einem Familientreffen sechs Menschen erschossen haben – darunter seine Mutter, sein Vater und seine Halbschwester. Laut Anklageschrift glaubte der mutmaßliche Schütze, seine Mutter habe ihn als Jugendlichen vergiften wollen.
«Mutter hat mich misshandelt»
Zum Prozessauftakt hat der Angeklagte ein leidvolles Bild seiner Kindheit gezeichnet. Zum Verhältnis zu seiner Mutter sagte er: «Sie hat mich auch damals schon misshandelt, auch wenn ich das als Kind nicht verstanden habe.»
Er sei bis zum Ende der Grundschule Bettnässer gewesen und habe bis zum Alter von etwa 9 oder 10 Jahren Windeln getragen, gab der 27-Jährige an. Die Mutter habe ihn wegen seines Geschlechts verspottet, sich zudem gewünscht, dass er ein Mädchen sei. Deshalb habe sie ihm weibliche Hormone verabreicht.
Familientreffen endet in Blutbad
Mit 30 Schüssen soll der Mann im Januar bei einem Familientreffen in Rot am See im Kreis Schwäbisch Hall sechs Familienmitglieder – darunter auch seine Mutter – getötet und zwei weitere schwer verletzt haben.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord und versuchten Mord vor. Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.