Vor allem Plastiktüten – auch solche, die als kompostierbar gelten, sind ein Problem. Denn der eingesammelte Biomüll wird kompostiert. Und deshalb gehören dort auch keine Fremdstoffe rein. Der hochwertige Dünger aus dem Bioabfall kommt in der Landwirtschaft zum Einsatz und ist ein wichtiger Baustein für die Nahrungsmittel-Erzeugung. Außerdem entsteht bei der Kompostierung auch Biogas, aus dem sich Strom gewinnen lässt. Zur Verdeutlichung hier ein paar Zahlen: Aus rund 9.000 Tonnen Biomüll entstanden im Alb-Donau-Kreis in einem Jahr 7.200 Tonnen feste und flüssige Gärreste als Dünger für die Landwirtschaft. Zudem 1.260.000 Kubikmeter Biogas, aus denen sich 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom gewinnen lassen, was den Jahresbedarf von 630 Vier-Personen-Haushalten entspricht.
Problem Plastiktüten
Plastiktüten mindern die Qualität des Düngers und gelangen als Mikro-Plastik wieder in die Nahrungskette. Das Zauberwort hier heißt: Papier. Den Biomüll einfach in Zeitungspapier wickeln oder in Bäckertüten. Geeignet sind auch Bioabfall-Tüten aus Papier. Sie gibt es überall im Handel. Das Papier saugt auch Flüssigkeiten auf. Positiver Nebeneffekt: der Biomüll bleibt weitestgehend trocken und stinkt dann auch nicht mehr so.
Infokampagne startet
Damit das Ziel „kein Plastik im Biomüll“ erreicht wird, startet der Alb-Donau-Kreis und die Stadt Ulm jetzt eine Aufklärungs-Kampagne. In den nächsten Wochen und Monaten werden die Bürger sowie Gewerbetreibende noch stärker darüber aufgeklärt und dafür sensibilisiert, beim Bioabfall auf die richtige Mülltrennung zu achten und keine Störstoffe in die Biotonne zu werfen. Zur Kampagne gehören ab dem Herbst auch Tonnen-Kontrollen. Richtig gefüllte Tonnen werden mit einem grünen Anhänger gekennzeichnet, Tonnen mit Störstoffe erhalten einen gelben Anhänger. Mit ihm erhalten die Bürger zusätzlich ein Informations-Schreiben. Im Wiederholungsfall gibt es die Rote Karte und es droht eine Strafgebühr von 25 Euro.